geniesse! / enjoy!

,

HD-Video, 8:00 min, 2011

Die penetrante Wiederholung von sechs Sprüchen lässt die Sätze – die zwischen esoterischer Selbstfindungsliteratur und verkaufsfördernder Werbesprache liegen – zu energischen Befehlen werden. Aus dem simplen Verzehr einer Süßigkeit wird eine außergewöhnliche Tätigkeit, die kein unschuldiges Genießen mehr erlaubt, sondern nur noch der eigenen egoistischen Heilung dient. In einer Gesellschaft, in der das Ich an oberste Stelle getreten ist, verlieren alle Tätigkeiten ihren Wert als Quelle des kultivierten Genusses. Eine aufgeladene Bedeutung im Sinne von Erotik, Verführung und Lebensgefühl ist zur Referenz reduziert. Mit ironischer Überhöhung wird in dieser Arbeit nicht nur zum Genießen aufgefordert, sondern dazu gemahnt.

Produziert für die Ausstellung „Das Trojanische Pferd“ Wien/2008

The insistent repetition of six sentences – their messages classify somewhere between esoteric self-discovery and promotional advertising – turns them into vigorous commands. The simple consumption of confectionery becomes an extraordinary activity and can no longer be enjoyed innocently but serves exclusively as cure for one’s ego. In a society where ego comes in first place, all activities lose their value as source of cultivated pleasure. Any connotation of erotic, seduction and lust for life is reduced and appears only referential in advertisements. The slightly ironic exaggeration in this work does not simply invite to indulge, but rather urges to do so.

Made for the exhibition „The Trojan Horse“ 2008/Vienna

Fähigkeiten

Gepostet am

2011